“Satan was a Lady”…

…ein Hörspiel mit und über Doris Wishmann! Frau Wishman war in diesem Blog bisher(!) nur zweimal Thema (hier und hier), das von Jörg Buttgereit (dessen Hörfunkarbeiten ich generell sehr schätze) schon 2019 realisierte Hörspiel ist meiner Meinung nach sehr hörenswert:

“Hey Baby, wach auf!”

“Oh Larry, hast du mich erschreckt!”

“Na Baby?”

“Larry, du willst doch nicht schon wieder?”

“Hmmm, ich weiß auch nicht was mit mir los ist, aber immer wenn ich deine Glocken sehe, schlägt mein Klöppel aus!”

Ein wie ich finde schlagkräftiges Argument FÜR die Nachsynchonisation von fremdsprachigen (Film-)Produktionen: So “gut” kann der original Dialog aus dem Film gar nicht gewesen sein!

“…und Ich (C. Davis Smith, Kameramann für Doris Wishmann) glaube, dass Doris ihre Filme vor allen Dingen aus eine künstlerischen Erfüllung heraus macht, Filmemachen ist ihr Leben. […] Doris ist wie ein Maler der ein Bild malt. So lange der Künstler mit seinem Bild zufrieden ist, ist es egal ob es ein gutes oder ein lausiges Bild ist. Er zieht seine persönliche Befriedigung aus dem Malen des Bildes. Mit dieser Einstellung macht Doris ihre Filme. Und Doris hat noch jeden  Filme fertiggestellt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist eine enorme Leistung.”

Ein schönes Zitat, in welchem auch ich mich wiedererkenne! Ebenso hier:

“Mit Doris zu Arbeiten war schon sehr… unterhaltsam. Wenn man es als eine persönliche Art der Unterhaltung begreifen konnte war man auch nicht frustriert, aber wenn man es als echtes Filmemachen begriff, konnte es höllisch frustrierend sein.”

 
Alle Zitate entstammen dem oben genannten Hörspiel.

Horizontalfilm = Doris Wishman

Der Beitragstitel ist (wie die meinsten Titel der Reihe “Klemptomanische Wochen”) natürlich reinste Anmaßung! Allerdings nutzen wir in der vierten Episode (mit dem Rücken zugewand: “Sur la planedo”) unter anderem die vielleicht nicht direkt von der hier schon erwähnten Doris Wishman erfundene aber denoch von ihr häufig eingesetzte Technik:

Wie die meisten ihrer Filme wurde er stumm gedreht und anschließend komplett nachsynchronisiert. Diese Technik nutzt Doris bis auf den heutigen Tag. Natürlich ist es billiger, wenn man beim Dreh nicht auf den Ton achten muss. Darüber hinaus können die mäßigen Sprechkünste der Laiendarsteller im Synchronstudio nachträglich ausgebessert werden. Dadurch wird der Film besser, findet Doris. Viel wichtiger ist aber der kreative Vorteil, den diese Methode bietet. Doris erfindet die Dialoge meist erst im Schneideraum, wenn sie genau weiß, wie sie die Geschichte erzählen will. Auch deshalb gibt es in ihren Filmen oft lange Dialogpassagen, in denen die sprechenden Personen kaum zu sehen sind und die Spieldauer statt dessen mit Zwischenschnitten auf Vasen, Aschenbecher oder Telefone aufgefüllt wird. Eine einmalige Arbeitsweise, die wohl auch in der Tatsache begründet liegt, dass Doris absolute Autodidaktin ist. All ihre Techniken hat sie sich selbst erarbeitet und gerade das macht ihre Filme unverwechselbar.

Quelle: Der geheimnisvolle Filmclub Buio

Das hier zum Vergleich herangezogene Bild stammt übrigens aus ihrem Film “Nude on the Moon”:

Skripto…/Das Drehbuch…

Für die vierte Episode ist (endlich?) das Drehbuch fertig! “Moment mal!” Wird jetzt vielleicht die eine oder der andere ausrufen! “Ich habe schon vor Jahren bei den Dreharbeiten für die Episode Numero 4 mitgewirkt, wie kann da das Drehbuch erst jetzt fertig sein?” Da…